Unternehmen lieben Büros. Zwischen Kaffeeküche und mehr oder weniger liebevoll gepflegten Pflanzen sind die Wege kurz und die Kommunikation direkter. Jedenfalls in der Theorie. Während viele Führungskräfte weiterhin an der Präsenzpflicht festhalten, haben New-Work-Konzepte wie unbegrenztes Homeoffice und flexible Arbeitszeiten schon lange die Bühne der modernen Arbeitswelt betreten – und sie sind gekommen, um zu bleiben.
In einer Welt, die von technologischem Fortschritt und innovativem Denken geprägt ist, lässt der nächste Hype nicht lange auf sich warten. Mit dem Metaverse könnte sich bereits die Zukunft der menschlichen Arbeitsweise ankündigen: ein interaktiver, dezentral organisierter 3D-Raum, der mit Augmented- und Virtual-Reality-Lösungen die wirkliche und digitale Welt verschmelzt. Menschen bewegen sich mittels ihrer Avatare durch den virtuellen Raum, den sie als Co-Working Space, herkömmliches Büro oder Konferenzsaal nutzen können.
Was bedeutet das alles für Unternehmen? Das Metaverse erweitert die Grenzen der aktuellen Remote-Arbeit, die sich hauptsächlich auf Video-Calls, E-Mails und Chatprogramme stützt. Ohne den Fortschritt der letzten Jahre hier klein zureden – die menschliche Interaktion eines physischen Büros können diese Technologien nicht vollständig ausgleichen. Obwohl das Metaverse noch in den Kinderschuhen steckt und weit von einer ausgereiften Lösung entfernt ist, bildet es doch eine Grundlage für die Arbeitswelt von morgen. Mit wenigen Klicks kann sich der Homeoffice-Arbeitsplatz zu einem Konferenzraum verwandeln, in dem Meetings, Trainings und Vorträge stattfinden – auch wenn das Team hunderte oder tausende Kilometer voneinander entfernt ist.
Sicherlich, das Metaverse und seine scheinbar unendlichen Einsatzmöglichkeiten sind noch mehr Vision als Realität. Die dabei eingeschlagene Richtung sollten Führungskräfte allerdings ganz deutlich auf dem Radar haben und die Art und Weise ihrer Unternehmensorganisation überdenken, sofern sie als Arbeitgeber auf einem stark umkämpften Markt relevant bleiben wollen. Jetzt ist die richtige Zeit, um Angestellte mit innovativen Ideen zu inspirieren und den Kompass auf das Ziel der dezentralen und selbstständigen Arbeitsweisen auszurichten – klassische Hierarchien mit direkter Kontrolle durch Vorgesetzte könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Auch mit Blick auf die jüngeren Generationen und ihre Anforderungen an einen attraktiven Arbeitsplatz können die Unternehmen in Zukunft punkten, die bereit für Experimente sind und sich nicht an starren Konstrukten festhalten. Trotz des Hypes rund um das Thema Metaverse sollte ein wichtiger Aspekt nicht unterschlagen werden: Der virtuelle Raum mag hybride Modelle realisieren und die verteilte Arbeit erleichtern – die persönliche Interaktion ersetzt er jedoch nicht. Der menschliche Kontakt ist die Grundlage für die empathische Verständigung in Teams und der Treibstoff für eine funktionierende Zusammenarbeit, daran wird auch das Metaverse nichts ändern.
Mehr Vertrauen in neue Technologien, die für die tägliche Arbeit und etablierte Prozesse einen echten Mehrwert bieten, können allerdings besonders bei Unternehmen, die auf Remote Work setzen, einen Unterschied machen. Die Einführung des Metaverse als digitaler Raum innerhalb eines Unternehmens stellt dabei in vielerlei Hinsicht eine Zäsur dar, die vonseiten der Führungskräfte in erster Linie die Definition ihrer Position verlangt: Führung. Aus diesem Grund: Erweitern wir die Horizonte, unsere eigenen sowie die der Arbeitswelt und prüfen wir neue Technologien auf ihre Vorteile – besonders das Metaverse, dem Analysten ein größeres Marktpotenzial zuschreiben als dem heutigen Internet.
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