Wie sieht es auf dem Markt aus?
Ein Bauunternehmen oder eine Fabrik ist nicht die Standard-IT-Organisation. Technologie ist nicht in jeder Ecke des Unternehmens zu finden und der Umfang, in dem die Mitarbeitenden mit IT arbeiten, ist sehr unterschiedlich. Dass sich der Sektor in technologischen Bereichen weiterentwickeln muss, ist keine Neuigkeit, aber auf welche Weise? Tata Steel zum Beispiel entscheidet sich dafür, seine vielen Hunderte von Anwendungen im Auge zu behalten und bei Bedarf Aktualisierungen vorzunehmen. Die VDL Groep, Hersteller von Bussen und Autos, beschließt stattdessen, eine völlig neue Anwendung zu entwickeln.
Die Nachfrage der Kundschaft und die Technologie erfordern eine komplette Umgestaltung des Unternehmens. Autos wurden bis vor kurzem hauptsächlich über das Händlernetz verkauft, aber wahrscheinlich haben Sie Ihr neuestes Auto direkt beim Hersteller gekauft. Die neueren Automarken arbeiten bereits auf diese Weise, und ziehen auch die Wartung an sich. Diese Autos gehen nicht mehr in die Werkstatt, sondern werden in einem speziellen „Shop“ angeschlossen und gewartet. Das Gleiche geschieht auch in anderen Branchen, z. B. bei Wärmepumpen, Heizkesseln und Zentralheizungskesseln. Die Zulieferer kümmern sich um die Wartung, so dass die Zwischenhändler – in diesem Fall die Installationsbranche – wegfallen. Außerdem werden die Geräte immer digitaler, so dass sie aus der Ferne abgelesen und aktualisiert werden können. Diese Umstellung auf den Verbrauchermarkt ist etwas ganz Besonderes für eine Branche, die bisher hauptsächlich im Business-to-Business-Bereich tätig war.
Um diesen Wechsel zu vollziehen, ist eine andere Gestaltung der Anwendungslandschaft erforderlich, die so genannte App-Innovation. Unternehmen werden oft durch die Innovation von Konzepten und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle angetrieben, um schneller zu produzieren, effizienter zu arbeiten oder weniger Abfall zu produzieren.
Wie wird die Anwendungslandschaft aufgebaut?
In diesem Streben nach Innovation wird manchmal vergessen, die Anwendungslandschaft zu erneuern und in die Cloud zu verlagern. Die verarbeitende Industrie ist nicht gerade ein Vorreiter: Anwendungen werden oft noch lokal ausgeführt und kommunizieren wenig oder gar nicht mit anderen Anwendungen. Manchmal werden Informationen an drei verschiedenen Stellen eingegeben, aber oft wird zu wenig Zeit darauf verwendet, eine neue Schnittstelle zu schaffen, die die drei Anwendungen zusammenführt.
Die 6-R-Methode hilft, sich einen Überblick über die Anwendungen zu verschaffen und Ihre Fragen zur Landschaft zu formulieren. Der Titel steht für die sechs möglichen Strategien für jede Anwendung: Behält man die Anwendung in ihrer jetzigen Form bei oder baut man eine völlig neue? Geben Sie der Anwendung vielleicht ein neues Gesicht oder bauen Sie sie neu auf?
Mit diesem 6-R-Ansatz legen Sie fest, welche Anwendungen beendet, zusammengelegt oder erneuert werden können. Große Unternehmen kommen sonst einfach nicht dazu, ihre Anwendungslandschaft zu erneuern. Tata Steel zum Beispiel hat mehr als 1.200 virtuelle Maschinen im Einsatz. Das sind einfach zu viele, um sie schnell zu modernisieren. Deshalb hat man dort das Programm zur Komplexitätsreduzierung gestartet. Das Unternehmen hat einen hohen Verwaltungsaufwand mit viel manueller Arbeit und Prozessen, die nicht miteinander verbunden waren. Mit der Low-Code-Power-Platform wurden alle neuen Lösungen erstellt. So macht das Unternehmen viele Fortschritte bei der Automatisierung.
Große Vorteile
Es beginnt mit einem Umstieg auf die Cloud. Eine Cloud-Migration ist kein Selbstzweck, sondern vielmehr der Ausgangspunkt für die nächsten Schritte. Denn ein Umzug in die Cloud macht Ihre Anwendungslandschaft nicht automatisch skalierbar, zuverlässig und sicher. Außerdem verbirgt sich hinter diesen Anwendungen oft ein Software-Monolith, was bedeutet, dass Sie noch nicht agil sind. Oder Sie lassen Ihre Anwendungen auf einer virtuellen Maschine (VM) laufen und denken, dass das ausreicht, da dies ebenfalls Investitionen erfordert. Eine virtuelle Maschine ist teurer als das native Hosting einer Anwendung in der Cloud. Aber wenn Sie diese nächsten Schritte unternehmen, wird Ihr Unternehmen in drei Bereichen davon profitieren.
- Agilität und Geschwindigkeit. Mit einer aktuellen und agilen Anwendungslandschaft sind Sie besser in der Lage, auf sich ändernde Kundenbedürfnisse zu reagieren. Schließlich ändern sich die Kundenbedürfnisse ständig.
- Effizienz und Kosteneinsparungen. Mit nativen Cloud-Anwendungen sind Sie in der Lage, je nach steigender oder sinkender Nutzung und Datenverkehr nach oben oder unten zu skalieren. Sie zahlen nur für das, was Sie nutzen. Auch die Verwaltung und Wartung Ihrer Anwendungslandschaft ist in der Cloud wesentlich kosteneffizienter.
- Sicherheit und Compliance. Gesetze und Vorschriften ändern sich ständig. Für Fertigungsunternehmen wird es daher immer komplexer, die Vorschriften vollständig einzuhalten. Die Modernisierung der Anwendungslandschaft bedeutet auch eine Erhöhung des Sicherheitsniveaus. Auf diese Weise stellen Sie gemeinsam mit Ihren Cloud- und Anwendungsanbietern sicher, dass Sie stets die geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten.
Die Modernisierung der Anwendungslandschaft hat einen weiteren großen Vorteil. Wenn alle Anwendungen besser aufeinander abgestimmt, zusammengeführt oder mit einer zusätzlichen Schicht versehen sind, entsteht Raum für echte Innovationen. Das Ergreifen von Maßnahmen und die Zukunftssicherung Ihrer Anwendungslandschaft ist sowohl eine technische als auch eine organisatorische Angelegenheit. Dabei geht es nicht nur um die Entscheidung für eine Microservices-Architektur, sondern um alle MACH-Prinzipien (Microservices, APIs, Cloud-first und Headless).
Die organisatorische Komponente ist sogar eine Voraussetzung für die erfolgreiche Modernisierung Ihrer Anwendungen. Hier geht es darum, Ihre Entwicklungskapazitäten gezielt einzusetzen, damit sich Ihre Entwickler tatsächlich auf die Tools und Systeme konzentrieren können, die für Ihr Unternehmen den größten Nutzen bringen. Anwendungen, die höchstwahrscheinlich auch mit den Alleinstellungsmerkmalen verbunden sind, die Sie von Ihren Wettbewerbern unterscheiden. Und das ist der Weg zum zukünftigen Erfolg! Fragen Sie sich, welche ersten Schritte wir gemeinsam gehen können? Kontaktieren Sie unsere Experten, sie helfen Ihnen gerne weiter. Oder lesen Sie unser WhitePaper über App-Innovation.