Warum ein klassisches CMS nicht (mehr) reicht
In der sich stetig wandelnden digitalen Welt haben sich auch die Anforderungen an Content-Management-Systeme (CMS) verändert: Heute gilt, Inhalte in höherer Frequenz über mehr und immer neue Kanäle auszuspielen, das Corporate Design sicherzustellen und die Effizienz zu steigern. Aber mit der bestehenden Arbeitsweise ist das quasi unmöglich: Ein Team erstellt Inhalte (z. B. zu einem neuen Produkt) nur für die Website, ein anderes nur für den Webshop, wieder andere Kolleg*innen bereiten diese Inhalte nur für die App oder nur für den digitalen POS auf. Und dies meist für zig Länder/Regionen in dutzenden Sprachen. Und mit jedem weiteren Kanal und jedem Stück Inhalt steigt die Komplexität. Agil und skalierbar ist das nicht. Das Kernproblem: Beim klassischen CMS sind die Inhalte und das Design fest miteinander verknüpft und auf den jeweiligen Ausgabekanal zugeschnitten. An dieser Stelle kommt das sogenannte „Headless CMS“ ins Spiel.
Einfach erklärt: Was ist ein Headless CMS?
Ein Headless CMS ist ein fortschrittliches Content-Management-System, das (im Backend gespeicherte) digitale Inhalte vollständig von ihrem Layout (im Frontend) trennt und flexibel über APIs ausspielt. Deshalb auch „Headless“ Content Management = kopflos. Im Headless CMS werden alle Inhalte strukturiert und formatneutral vorgehalten. Elemente wie Überschrift, Teaser, Call-to-Action etc. sind also nicht gestaltet oder auf ein bestimmtes Layout fixiert. Sie werden erst im jeweiligen Frontend-Template zu einer Seite zusammengesetzt: Auf der Website zu einer Webpage, im Webshop zu einer Produktinformation usw.
Vorteile eines Headless CMS
Aus dieser Trennung resultieren zahlreiche Vorteile für alle im Team und die Marke an sich. Hier die fünf wichtigsten Vorteile:
1. Headless CMS bringt Flexibilität und Unabhängigkeit
Headless CMS ermöglichen es Marketing-Teams, Inhalte von einer zentralen Plattform aus zu verwalten und über verschiedene digitale Kanäle hinweg auszuspielen, darunter Websites, Mobile-Apps, Digital Signage, Smartwatches, Sprachassistenten und mehr. Während Marketer die Freiheit haben, ihre Inhalte in Echtzeit zu aktualisieren, bietet ein Headless-Ansatz den Entwicklern die Möglichkeit, unabhängig von den Inhalten zu arbeiten. Sie genießen volle Freiheit bei der Entwicklung eines flexiblen Digital Experience-Gerüsts und können dafür ihre jeweils bevorzugte Technologie einsetzen, ohne die Inhaltsaktualisierungen der Marketer zu beeinträchtigen.
2. Headless CMS bringt verbesserte Performance und SEO-Vorteile
Traditionelle CMS-Systeme liefern komplette Seiten mit Inhalt und dem Design aus. Dies kann zu einer langsameren Ladezeit führen, da das System jedes Mal die gesamte Seite neu rendert, wenn sie aufgerufen wird. Headless CMS hingegen liefern nur den reinen Inhalt, der dann von der Frontend-Anwendung aufbereitet wird. Dies führt zu einer verbesserten Website-Performance, was wiederum das Benutzererlebnis optimiert und die SEO-Rankings positiv beeinflussen kann.
3. Headless CMS bespielt mehr Kanäle mit einem nahtlosen Omnichannel-Erlebnis
Ein Headless CMS ist ideal, um neue Inhalte über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg konsistent und zeitgleich anzubieten. Das Backend kann leicht mit einer Vielzahl von Frontend-Anwendungen verbunden werden, sodass die gleichen Inhalte flexibel für diverse Touchpoints verwendet werden. Dies ermöglicht eine nahtlose Omnichannel-Präsenz, bei der Kunden auf verschiedenen Plattformen ein einheitliches Markenerlebnis genießen. Marketer können ihre Inhalte effizienter verteilen und so eine größere Reichweite erzielen und ihre Kund*innen überall dort erreichen, wo sie sich aufhalten.
4. Headless CMS ist immer am Puls der Zeit
Dank der Trennung von Frontend und Backend in einem Headless CMS sind Marketing-Teams unabhängig von Frontend-Technologien und profitieren auch von einer größeren Flexibilität im Backend. Sie können dadurch leicht auf neue Trends und Entwicklungen reagieren, ohne das gesamte System überarbeiten zu müssen. Dies ermöglicht eine hohe Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Marktbedingungen. Neue Technologien und Anwendungen können nahtlos integriert werden, ohne das CMS zu beeinträchtigen, was langfristig Zeit und Kosten spart.
5. Headless CMS ist zukunftssicher
Ein Headless CMS ist Voraussetzung für eine moderne, modulare Digital Experience Architektur. Diese ist flexibel gestaltet und ermöglicht es Unternehmen, schnell und effizient Anpassungen und Updates in verschiedenen Bereichen der gesamten Customer Experience vorzunehmen. Das fördert Agilität, Zukunftsfähigkeit und Investitionsschutz, da die Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter reduziert wird (niedrigerer Vendor Lock-in-Effekt).
Marketing-Verantwortliche sollten das Thema Headless also nicht nur im Hinterkopf behalten, sondern es aktiv für ihr Unternehmen und ihre Marketingziele nutzen. Wir von Macaw bieten Ihnen umfassende technische Erfahrung mit Headless CMS und kreative Exzellenz, um Sie bei der Modernisierung Ihrer Digital Experience zu beraten und zu begleiten. Lassen Sie uns einen Blick auf ein praktisches Beispiel werfen, wie ein Unternehmen von einem Headless CMS profitiert hat.
Noerr: führende europäische Wirtschaftskanzlei setzt auf Headless CMS
Für Noerr haben wir einen Award-prämierten B2B News- und Info-Hub realisiert, der auf dem neuesten Sitecore Headless CMS und einer modernen Composable DXP Architektur aufbaut. Die Ergebnisse sprechen für sich: Website-Besuche und Leads sind gestiegen, die Brand-Awareness hat zugenommen und Noerr profitiert von Effizienzgewinnen durch Marketingautomatisierung sowie reibungslosere Entwicklung.
Der personalisierte B2B News- und Info-Hub von Noerr ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine moderne Content-Management-Architektur den Erfolg von Marketing-Initiativen steigern kann.